Der Landgasthof Altenrath
Seit fast 120 Jahren ist der Landgasthof Altenrath Ausdruck für Gastlichkeit und das Leben in Marialinden. Das Dorf im Bergischen Land ist vor allem als Wallfahrtsort bekannt, nicht zuletzt mit seinen markanten Kirchtürmen als Wahrzeichen, die schon von der Autobahn aus Richtung Köln kommend weithin sichtbar sind. Direkt im Zentrum gegenüber dieser Wallfahrtskirche, die von Marialindenern auch liebevoll „Märjelingener Dom“ genannt wird, ist der Landgasthof Altenrath gelegen, der sich bereits seit 1898 im Familienbesitz befindet. 2009 hat Petra Altenrath den Betrieb in dritter Generation von ihren Eltern Helmut und Ursula übernommen, die fast 50 Jahre lang als Wirt hinter der Theke beziehungsweise Chefin in der Küche die Geschicke leiteten.
Im Landgasthof ist eine gutbürgerliche Küche Tradition. Aber auch saisonale Gerichte finden regelmäßig auf den Tisch und bei den Gästen großen Anklang. Seit 2009 wird das in Köln beliebte Päffgen-Kölsch ausgeschenkt. Der Landgasthof Altenrath gehört damit zu den ganz wenigen Adressen, die das traditionsreiche Kölsch außerhalb Kölns frisch vom Fass anbieten.
Ein Anreiz besonderer Art bietet der malerische Biergarten mit Blick auf die „Dom“-Spitzen. Regelmäßiger Treffpunkt für Veranstaltungen aller Art ist der an die Gaststätte angrenzende Saal – oft Mittelpunkt der regen Aktivitäten der Vereine in Marialinden, denen die Familie Altenrath (und selbstverständlich auch umgekehrt) schon jahrelang – und nicht nur als Vereinslokal – verbunden ist: TUS Marialinden, Theaterverein Marialinden, Quartettverein Sangesfreunde Marialinden, KG Jecke Märjelingener, Spaßorchester „Blos met“, IG Karnevalszug und viele mehr. In enger Zusammenarbeit mit dem Bürgerkomitee Marialinden werden schon seit vielen Jahren unter dem Motto „Kutt nom Dom“ neue Veranstaltungen geplant und durchgeführt. Hierdurch haben vor allem der jährliche Weihnachtsmarkt rund um die Kirche und verschiedenste Konzerte an großer Bekanntheit und Beliebtheit gewonnen.
Der Landgasthof Altenrath freut sich, Sie als Gäste begrüßen zu dürfen!
Über 100 Jahre Landgasthof Altenrath – Eine Chronik
Eine Chronik des Hauses Pilgerstraße 26 in Marialinden
Marialinden – Großes Richtfest vor über 100 Jahren in und an der Gastwirtschaft und Metzgerei Josef Altenrath: Die beiden Kirchtürme der Pfarrkirche St. Mariä Heimsuchung Marialinden waren vollendet, die Kirche insgesamt um ein Joch erweitert. Große Stimmung aber auch im Hause Altenrath. Die Erbauer der Kirche hatten gleichzeitig aus den früheren Fachwerkgebäude eine schmucke Gastwirtschaft und Metzgerei in fester Bauweise errichtet. Damals noch ein Novum und zugleich Wagnis in Marialinden. Übrigens bewarben sich damals im Ort sieben Gastwirte um die Gunst der Mitbürger.
An so exponierter Stelle, unmittelbar an der Kirche, gewann das Haus Altenrath eine gewisse Sonderstellung, zumal ein Saal für öffentliche Veranstaltungen hinzukam.
Der Hauskauf
Am 7. Juli 1898 hat der 1866 in Meegen geborene Josef Altenrath mit notarieller Urkunde von den Eigentümern Ludwig Hürholz und Wilhelm Küpper das Anwesen nahe der Kirche, Wohnhaus mit Tanzsaal und Stallung und verschiedene Grundstücke für Gesamtkosten von 14.181,49 Mark erworben.
Die Konzession zu einem Gaststättenbetrieb hatte er vorsorglich bei der Gemeindeverwaltung Overath schon am 13. Oktober 1897 eingeholt.
Ungewöhnlich war nicht nur, dass dieser Mann ohne bare Geldmittel ein solches Risiko einging, er baute auch noch dazu gleichzeitig mit Finanzierung durch die Spar- und Darlehnskasse das anderthalbstöckige Fachwerkhaus in massiver Bauweise um, ein Novum im Ortsbereich Marialinden. In der Form war das Gasthaus Altenrath bis zum weiteren Umbau 1968 durch den jetzigen Besitzer Helmut Altenrath bekannt.
Das Richtfest
Damals führten die Bauarbeiten nach Feierabend jene Facharbeiter aus, die die beiden Kirchtürme und die Festfassade der Marialindener Pfarrkirche
errichteten, eine von Prälat Stiefelhagen und den Pfarrern Esch und Ommer durchgezogene Kircherweiterung. Statt eines barocken Dachreiters erhielt die Kirche nach Plan des Kölner Architekten Theodor Kremer die beiden weithin sichtbaren und seither für Marialinden charakteristischen Kirchtürme.
Allein, Gaststätte und Metzgerei schienen Josef Altenrath keine ausreichende Existenzgrundlage und so erwarb er nach und nach noch landwirtschaftliche Flächen zur Nutzung für Weidewirtschaft.
Die Schankerlaubnis hatte die Gemeinde übrigens damals mit der Maßgabe erteilt, dass sich Josef Altenrath bereit erklärte, den halbverfallenen Tanzsaal wieder herzurichten, weil die Gemeinde im Ort Marialinden eine Möglichkeit für Versammlungen und Feste gesichert haben wollte.
Die Dorffeste und Vereinsveranstaltungen fanden von da ab nicht mehr in einem Saal in Landwehr, sondern in Marialinden selbst statt.
Der älteste Sohn Josef führte später die Metzgerei im Hause, eröffnete dann aber 1932 einige Häuser weiter eine neue Metzgerei.
Der jüngste Sohn Heinrich führte ab 1935 Gaststätte und Landwirtschaft. Gasthaus und Saal wurden von ihm im überkommenen Sinne weiter betrieben.
In der Folge wurden noch mehrere Umbauten vorgenommen. Das Geschäft weitete sich mehr und mehr aus. Es erfreute sich im weiten Umkreis großer Beliebtheit. Dazu trug nicht unwesentlich Frau Maria Altenrath bei.
Übergabe in jüngere Hände
Von den sechs Kindern – drei Söhne und eine Tochter leben noch – übernahm 1964 Helmut Altenrath mit Ehefrau Ursula das elterliche Anwesen.
Helmut Altenrath war überzeugt, dass dem Gaststättengewerbe als Dienstleistungsangebot immer mehr Bedeutung zukomme und entschloss sich, so jung er noch war, schon bald darauf zur Erweiterung und Modernisierung der Gaststätte. Die neuen Räume konnten 1968 der Öffentlichkeit mit großem Zuspruch vorgestellt werden. Eine neue Ära dieses geselligen Treffpunktes für Vereine und private Veranstaltungen begann.
Ein neues Domizil
Ein neues Kapitel der Betriebsentwicklung wurde 1995 aufgeschlagen, als in die Räume der Gaststätte nach entsprechendem Umbau die Raiffeisenbank einzog. Und im ehemaligen Stallgebäude entstand mit unmittelbarer Anbindungen an den renovierten Saalbau eine neue Gaststätte von besonderem Zuschnitt, die sofort die Gäste überzeugte und ein echter Magnet wurde.
Ein Anreiz besonderer Art ist seitdem auch der Biergarten hinter der neuen Gaststätte. Diesen ganzen Weg sind seine Ehefrau Ursula und die Kinder mitgegangen.
Am Leben und Treiben in und um den Landgasthof Altenrath hat sich nichts geändert: das Haus Altenrath ist ein wichtiger geselliger Treffpunkt.
2011 Übernahme durch Tochter Petra Altenrath
2023 Übernahme durch Iris und Dieter Schmitz